Bereits 1946 nahm der in Lettland geborene amerikanische Psychologe David Pablo Boder in Europa mit einem Drahtaufnahmegerät über 100 Gespräche mit jüdischen und einigen nicht-jüdischen Überlebenden von Vernichtungspolitik, Konzentrationslagern und Kriegswirren auf, die heute eine der allerfrühesten Sammlungen von Nachkriegszeugenaussagen darstellen.

Während Boder Frauen und Männer aus Deutschland, Frankreich, Polen und Estland von ihren bewegenden Lebenserfahrungen berichten lässt, gelingt es ihm, ihre noch frischen Erinnerungen und Emotionen in ihren eigenen Stimmen präzise aufzuzeichnen. So sind die traumatischen Spuren des Erlebten der oft verstörenden Sprache der Interviews prägnant eingeschrieben.

Fünf der acht in Boders Originalfassung 'I did not Interview the Dead' von 1949 in englischer Fassung publizierten Interviews wurden auf deutsch geführt und erscheinen nun in der deutschen Erstausgabe zum ersten Mal in ihrer ursprünglichen Fassung.