Eine Leseprobe finden Sie unter "https://verlag.sandstein.de/reader/98-588_Goldschmiedekunst"

Die Goldschmiedewerke im Grünen Gewölbe waren weit mehr als nur Wertanlage oder reizvolle Gegenstände fürstlicher Sammellust, sondern spielten im Rahmen des strengen höfischen Zeremoniells eine zentrale Rolle. Als Geschenke wechselten sie zu vielfältigen Anlässen den Besitzer, wobei unterschiedliche Intentionen verfolgt wurden. Erstaunlich ist die schiere Menge der in den Quellen genauestens dokumentierten silbernen Gaben. Sie umfassen standardisierte, nach dem Rang der Empfänger abgestufte, aber auch sehr individuelle Geschenke, die spezielle Vorlieben berücksichtigten.
Nicht selten wurden solche Goldschmiedearbeiten auch im Rahmen höfischer Bankette eingesetzt – doch nicht etwa zum Gebrauch auf der üppig gedeckten Tafel. In deren direkter Nähe befanden sich temporäre Silberarrangements, sodass sich die speisenden Gäste den reichen Schätzen des Gastgebers gegenübersahen. Bildliche Darstellungen dieser sogenannten Silberbuffets vermitteln einen Eindruck der verschiedenen Gestaltungskonzepte, die je nach der Bedeutung des Anlasses fein abgestuft und variiert wurden. Durch eine gezielte Objektauswahl und spezielle Präsentationsformen konnte man absolutistische Machtansprüche formulieren und sich von konkurrierenden Fürstenhöfen absetzen.
Der Band fasst die Ergebnisse umfangreicher Recherchen zu Silbergeschenken und -buffets am Dresdner Hof zusammen und wartet mit bislang teils unveröffentlichtem Bildmaterial und einem umfangreichen Quellenanhang auf.