Das vorliegende Buch repräsentiert einen Bestand, den man im Universitätsarchiv München kaum vermuten würde: eine Sammlung von 88 Porträts berühmter Augustiner-Chorherren, in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gefertigt für das Augustiner-Chorherrenstift Polling nahe Weilheim. Die Säkularisation 1803 bereitete dem Stift Polling, das im 18. Jahrhundert ein leuchtender Hort der katholischen Aufklärung gewesen war, ein jähes Ende. Die Chorherrenporträts galten damals als „ganz unbrauchbar“. Trotzdem wurde ein Großteil von ihnen nach München gebracht und sollte dort der Hofbibliothek überantwortet werden. Aus unerfindlichen Gründen gelangten die ihrer Rahmen entledigten Porträts jedoch auf ein Floß und wurden die Isar hinunter an die Landesuniversität in Landshut gesandt. Heute weiß die LMU um den Wert dieses exzeptionellen Zyklus in ihrem Besitz und veröffentlicht deshalb Werden, Weg und Bestand der Pollinger Chorherrenporträts.