In 'Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt' von 1791 entwirft Friedrich Maximilian Klinger ein ästhetisches Programm, das sich dem klassischen Konzept einer "Signatur des Schönen" ebenso radikal verweigert wie dem Leibniz'schen Optimismus einer Signatur des Göttlichen in der Welt. Die Geschichte des Teufelspakts erhebt das Diabolische zum Gründungsmoment und Fluchtpunkt literarischer Sprache. Ausgehend von einem besonderen Sprachzeichen, dem 'Diabol', entfaltet sich das Böse zum Regulativ eines Textes. Der Teufel als rhetorische Figur setzt eine umfassende "Diabolisierung" des literarischen Textes in Gang, die in die Ordnungsphantasie eines totalitären Systems mündet.