Blick ins Buch >> http://verlag.sandstein.de/reader/98-005_AtelierGeschichte

Dieser Band erzählt anhand von Gemälden europäische Geschichte. Welche Aussagen zu Themen und Ereignissen trafen die nahezu 200 vorgestellten Werke vom 15. Jahrhundert bis ins Jahr 1914? Welche Standpunkte nahmen sie ein, und wo können wir an die von ihnen abgebotenen Traditionen anknüpfen oder wo müssen wir sie auch ablehnen?
Die Nationalmuseen des 19. Jahrhunderts lebten noch aus dem Selbstverständnis, mit Gemälden die Geschichte der Nation verbindlich zu erzählen. Ein Historisches Museum im 21. Jahrhundert muss aus diesem Schatten heraustreten, wenn es Gemälde außerhalb des Kontextes seiner üblichen Geschichtsausstellungen präsentiert. Jedes Bildwerk ist zunächst selbst eine Geschichtskonstruktion, die der Maler oder Auftraggeber seinem Publikum anbietet. Manche dieser Konstruktionen leben bis in die Gegenwart fort, bestimmen unser Bild von Geschichte und sind als Orientierungsangebot lebendig. Andere Geschichtsbilder in den Gemälden befremden uns und geben damit Auskunft über einen Prozess der Veränderung und Umdeutung von Geschichte.