Im Februar 1980 gingen Frauen in ganz Europa und darüber hinaus als „Frauen für den Frieden“ auf die Straße. Auch in Westberlin formierte sich Widerstand gegen den Machtkampf zwischen den USA und der Sowjetunion, gegen Frauen in der Bundeswehr, gegen die Herstellung und Stationierung von Nuklearwaffen. Aus dieser Gruppe von Frauen entstand innerhalb von Monaten eine eigene Frauenfriedensbewegung. Ihr Engagement und ihre Bedeutung für die politische und gesellschaftliche Auseinandersetzung um den NATO-Doppelbeschluss vom Dezember 1979 ist Gegenstand dieses Buchs. Die Frauenfriedensbewegung positionierte sich ab 1980 in und neben der Friedensbewegung und der Neuen Frauenbewegung. Obwohl die Aktivistinnen sich zu beiden Gruppen zugehörig fühlten, blieben sie eine eigenständige Bewegung. Die Frauenfriedensbewegung agierte als Schnittstelle; sie war gleichermaßen Bindeglied wie Reibungspunkt der einzelnen Parteien. Die Autorin zeigt die Frauenfriedensbewegung als genuinen Bestandteil der Demokratisierung und Herausbildung sozialer Bewegungen in Deutschland.