„Kinder kriegen die Leute sowieso.“ So lautete ein Ausspruch von Konrad Adenauer aus den 1950er Jahren. Lange Zeit mag dieses Zitat einen allgemeingültigen Charakter gehabt haben. Betrachtet man jedoch die demografische Lage in Europa und in der Schweiz zum heutigen Zeitpunkt, so trifft die Einschätzung Adenauers nicht mehr zu. Abseits von den Diskussionen über „Mehr Kinder braucht das Land“, wie sie die Presse mit negativem Unterton führt, und dem wissenschaftlichen Diskurs über „Weniger sind mehr“, stellt sich vielmehr die Frage, wer sich heute Kinder wünscht, wer sie intendiert und wer sein Vorhaben tatsächlich realisiert und Kinder bekommt. Bei welchen Prozessen des generativen Verhaltens handelt es sich um die bewusste Abwägung von Kosten und Nutzen einer möglichen Elternschaft und wo spielen psychologische Strukturen eine Rolle? Lässt sich der proklamierte „Gebärstreik“ der Akademikerinnen empirisch nachweisen? Gibt es Unterschiede zwischen den Sprachregionen und Ähnlichkeiten zu den Nachbarländern Deutschland, Italien und Frankreich? Das Buch liefert Antworten auf diese und weitere Fragen, und bietet so Erklärungen zu den Bedingungen von generativen Verhaltens.