Wenn man sich mit Bürgern oder Vertretern aus Brück unterhält, gibt es drei Themen, welche eine Rolle spielen – Kaltblutpferde, die hochmittelalterliche Kolonisationsbewegung im Gebiet sowie der wohl bekannteste Sohn der Stadt, Dr. Gregor von Brück. Die Auseinandersetzung mit seiner Person ist im Rahmen der Lutherdekade eine ideale und angemessene Gelegenheit. In einem Kolloquium widmeten sich an die an zwei Tagen gehaltenen Beiträge der Person Gregors von Brück, seinem Wirkungskreis sowie der brückschen Genealogie und gaben einen Einblick in die in Beziehung zu bringenden Zusammenhänge der Religionspolitik, des Reichsgeschehens sowie der Kunstbetrachtung. Der vorliegende Protokollband kann keine noch in Aussicht stehende Biografie ersetzen, sondern bemüht sich, den im öffentlichen Gedächtnis weitestgehend vergessenen Juristen, Reformator, Kanzler und Hofrat über den Rahmen akademischer Forschung hinaus in Erinnerung zu rufen. Gregor von Brück äußerte einst, dass er ein Feind von unfruchtbaren Grübeleien sei, und er würde uns vielleicht in seiner Bescheidenheit ermahnen, sich um wichtigere Angelegenheiten zu kümmern. Im Rahmen der Lutherdekade ist es dennoch wichtig und geboten, eine Person wie den kursächsischen Kanzler, der unverrückbar die Interessen des evangelischen Bekenntnisses verteidigte, in den Vordergrund zu heben und seinen Anteil an der reformatorischen Bewegung zu überdenken.