Das literarische Werk des wohl bekanntesten westfälischen Mundartdichters Augustin Wibbelt (geboren 1862, gestorben 1947 in Vorhelm, Kreis Warendorf) nimmt in der niederdeutschen Literaturgeschichte einen bedeutenden Platz ein. Noch heute ist die Attraktivität der zahlreichen Erzählungen und Gedichte des Kaplans in Moers, Münster, Oedt und Duisburg und des späteren Pfarrers der niederrheinischen Gemeinde Mehr ungebrochen. Wibbelt hat selbst bei seinen launigsten Texten dem Leser etwas zu sagen: mal lachend, mal schmunzelnd, mal mit bissiger Ironie, mal mitfühlend und mitleidend lenkt er den Blick auf die vielen Schwächen und Fehler seiner Mitmenschen, charakterisiert ihre Tugenden und beschreibt ihre Lebensart.
In den Werken spiegelt sich die heimische Muttersprache Westfalens, in der Wibbelt nicht nur schrieb, sondern auch dachte: Sie ist geprägt von natürlicher Ausdruckskraft, in knappen Sätzen, geradeheraus. Die zahlreichen Neuauflagen seiner Werke zeigen, dass Westfalen Wibbelt einen wesentlichen Anteil am Erhalt und an der Verbreitung des Münsterländischen zu verdanken hat.