Wut und Zorn gehören zu den eindrücklichsten und expressivsten Emotionen. Gerade wegen ihrer oft negativen Konnotation und der Notwendigkeit, sie zu kontrollieren, inspirierten sie zahlreiche Autoren seit der Antike und rechnete das Christentum sie zu den sieben Todsünden.

Im vorliegenden Band werden diese Affekte zunächst unter historischen und psychologisch-empirischen Gesichtspunkten betrachtet. Eine Untersuchung der literaturgeschichtlich häufigsten Zorn-Motive leitet Analysen literarischer Texte von der Antike bis zur Gegenwart ein. Diese zeigen unter anderem, wie eng die Darstellung von Wut und Zorn mit den Freiräumen verknüpft ist, die die jeweilige Gesellschaft dem (schreibenden) Individuum lässt. Die Zusammenführung von literatur- und kulturwissenschaftlichen mit psychologischen und psychoanalytischen Ansätzen eröffnet neue Perspektiven auf zwei der basalsten Emotionen der Menschheit.

Mit Beiträgen von Bozena Anna Badura, Ching-Ho Chuang, Tillmann F. Kreuzer, Torsten T. Voß, Kathrin Weber und einem Vorwort von Lilith Jappe