In einer seit Mitte des 20. Jahrhunderts „in Bewegung geratenen“ Welt sind Entfernungen relativ und Wanderungen zum konstitutiven Element geworden. Im Kontext der Migration stellen sich Fragen nach kultureller Heterogenität, Selbstverortung und Identität – auch und gerade im Quartiersumfeld. Genau darum geht es in diesem Band: Die Beiträge zirkulieren zum Beispiel um diskursanalytische Zugänge zum Migrationsort Quartier, die sich mit den Diskrepanzen zwischen verschiedenen Leitbildern befassen und Irritationen zwischen Alltagsrealität und öffentlicher Wahrnehmung aufgreifen. Während einige BeitragsautorInnen den Integrationsdiskurs unter die Lupe nehmen und teilweise als Polit-Rhetorik entlarven, werden in anderen Aufsätzen spezifische Lebenslagen in migrationsgeprägten Quartieren analysiert und migrantische Quartiersnetzwerke sowie Herkunftsmilieus als hybride Alltagswirklichkeiten thematisiert.