In Westeuropa blickt man auf den Kosovo zumeist nur aus zwei Perspektiven: die eine zeigt eine gebeutelte Kriegs- und Konfliktregion, die andere, uns vertrautere richtet sich auf die Immigranten aus diesem Land, die hier ihr Glück suchen. Doch was heisst der Kosovo im eigenen Land, und wer sind seine Bewohner?Die Bilder des Fotografen Bertrand Cottet bringen uns ein unbekanntes Land näher, Heimat von Serben, Albanern, Roma und anderen Ethnien gleichermassen. Sich durchzuschlagen ist hier immer noch eine Notwendigkeit und eine Lebenskunst zugleich, auch wenn die internationale Gemeinschaft seit Jahren bemüht ist, eine Demokratie aufzubauen und die Wirtschaft anzutreiben. Cottet wirft einen intimen Blick auf diesen zerrütteten Teil Europas. In seinen sensiblen Fotografien kommt er den Menschen, die er traf und zu Hause besuchte, mit viel Respekt nahe. Er zeigt den Alltag der Menschen, ihre Bescheidenheit und den Aufschwung, die Wunden und Narben, die Landschaften, die Zerstörung, aber auch den Wiederaufbau und die beständige Hoffnung auf ein besseres Leben.Neben den Fotografien skizzieren die Erzählung Königliches Gebet von Ismail Kadare und ein Essay des Journalisten Jean-Arnault Dérens Geschichte und Gegenwart des Kosovo.