Lillyan Rosenberg wurde 1928 als Lilly Cohn in Halberstadt geboren. Sie gehörte zu den jüdischen Kindern, die mit einem „Kindertransport“ nach England das nationalsozialistische Deutschland verlassen konnten, aber ihre Familie zurücklassen mussten. Ihren Eltern gelang die Emigration nicht, sie wurden 1942ermordet. Lillyan Rosenberg kam im Jahr 2003 aus New York, wo sie heute lebt, zum ersten Mal wieder nach Halberstadt, um als Zeitzeugin mit Schülerinnen und Schülern aus ihrer alten Heimat zu sprechen. Bei dieser Gelegenheit übergab sie der Moses Mendelssohn Akademie Kopien ihres Tagebuchs sowie zahlreicher Briefe, die sie von ihren Eltern zwischen 1939 und dem 12. April 1942, dem Tag ihrer Deportation, erhalten hatte. Diese bewegenden Dokumente sind hier zu einem biografischen Porträt zusammengefügt, das ein anschauliches Bild davon vermittelt, was es heißt, als junger Mensch, ohne Familie, in ein fremdes Landentkommen zu sein. Zahlreiche Fotos aus der Zeit vor der Emigration ergänzen die Publikation. In Halberstadt entstand außerdem ein lebensgeschichtliches Interview mit Lillyan Rosenberg, das die Kindheitserlebnisse noch einmal aus einer neuen Perspektive in den Blick nimmt. Es ist dem Buch als DVD beigefügt.