Bilder sind, anders als es eine hartnäckige ästhetische Tradition will, nicht bloß Raumkünste, sondern gehorchen einer ganz eigenen Zeitlichkeit. Was auf der Bildoberfläche liegt, ist bereits mit einem Blick zu erfassen, und doch entfaltet sich der ganze Detailreichtum der Bilderscheinung erst ganz allmählich. Diesem langsamen In-Erscheinung-Treten der Bilder steht die Plötzlichkeit gegenüber, mit der sie auftauchen und wieder verschwinden. Sie bannen einzelne Augenblicke, wirken dadurch oft schockhaft, traumatisch, überfordernd; selbst in filmischen Sequenzen tritt dieses Plötzliche auf, in Momenten der Montage und des Blickwechsels. Erscheinung und Ereignis versammelt 10 Beiträge aus Philosophie und Kunstwissenschaft, die aus verschiedener Perspektive nach den eigentümlichen Rhythmen, Chronologien und Zeitläufen des Ikonischen fragen.