Wem gehört ein Gemälde, das vor siebzig Jahren - ganz legal - geraubt wurde? Ist Diebstahl von Diebesgut zu rechtfertigen? Sprengt Liebe auch unsichtbare Grenzen? Was gibt es unter den Schichten von Staub zu entdecken, die über der Vergangenheit liegen?
Niemand kann die Spuren der Vergangenheit besser lesen als der Wiener Antiquitätenhändler Alfred, der so lange kaum zwischen schönen Frauen und schönen Objekten unterscheidet, bis zwei Ereignisse sein sorgloses Leben durcheinanderbringen. Erstens - er verliebt sich in eine junge Frau aus der sogenannten besseren Gesellschaft und zweitens steht plötzlich eine reizende alte Dame in seinem Geschäft, die ihn bittet, ein Bild wiederzubeschaffen, das ihrer Familie vor siebzig Jahren von den Nazis geraubt wurde. Alfred macht sich auf die Jagd und stürzt unversehens in ein Dickicht aus Raubkunst, einem verschworenen Netzwerk von Kunstsammlern sowie einem immer noch erstaunlich präsenten Antisemitismus. Trotz drohender Gefahren nimmt Alfred den ungleichen Kampf mit Mitteln auf, derer er sich selbst nicht für fähig gehalten hätte.
Eine rasante, einfühlsam erzählte Geschichte über Raubkunst und Liebe, Restitution und Versöhnung und den Mikrokosmos Antiquitätenhandel im heutigen Wien.

"Der Staubleser ist nicht nur eine treffliche Metapher für den Antiquitätenhändler Alfred: ein präzise recherchierter Roman über Raubkunst, Restitution - und voll Sinnlichkeit."
Thomas Trenkler, Der Standard