Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben und es geht um die Frage, ob es nicht schon zu spät sei. Die vorliegenden geschichtsphilosophischen und ästhetischen Reflexionen zum Leben, zur Kunst und zur Politik wollen versuchen, Erfahrungen mit einer Schwellenproblematik zu erörtern, die sich durch Begriffe wie Krise und Revolution charakterisieren ließe. Die einzelnen Kapitel, in deren jeweiligem Zentrum sich Hegel, Solger und Tieck, Lukács, Spengler und Benjamin sowie Picassos Guernica 1937 befinden, versuchen solche Krisensituationen zu beleuchten: vom Fehlschlag der Französischen Revolution bis zur Katastrophe des Zweiten Krieges. Dem überall waltenden Negativen gegenüber soll versucht werden, dialektisch, tragisch und ironisch auf Umwegen Auswege sichtbar zu machen. Die theoretische Anstrengung liegt darin, mögliche Antworten auf die Frage zu finden: Warum Kultur und nicht vielmehr Barbarei?