Wenn wir schon heute – behaupte ich mal – grundsätzlich dazu imstande sind, alles Erdenkliche poetisch zu verhandeln, was ist in Zukunft, neben allen schon im Voraus gebuchten Unsäglichkeiten, noch vom Gedicht zu erwarten? Professor Gnu gibt sich optimistisch: „Fortschreitende Entkrampfung fördert das Absterben perspektivischer Verpeilung: Ticks, Tricks, Posen, nutzlose Priesterschaft, Gelehrtheit, Diskursgefuchtel, Jugend- und Altersweh, didaktischer Überbiss. Wo alles dekonstruiert ist (de-, re-, de-) und auch in Bezug auf das Dichterselbst wohltuend nichts mehr herumsteht, ist Hoffnung auf – nachdenkliches Starren Gnus in
den von PVC-Bodenbelag, PVC-Möbeln und einer PVC-Zimmerpalme als Anhängsel der petrochemischen
Industrie markierten Seminarraum – nun, wohl auf den Exodus aus dem Text, Erweckung des poetischen
Impulses in allen Domänen.“ (Aus: Helm aus Phlox, S. 123, Merve Verlag 2011)