Friedrich Kittler beschäftigte sich im letzten Dezennium seines Wirkens umfassend und intensiv mit dem Verhältnis von Musik und Mathematik. Es war ihm wichtig zu untermauern, dass die Mathematik eine Kunst und daher Gegenstand der Kulturwissenschaften sein müsse. In Anlehnung an sein in zwei Bänden erschienenes Werk „Musik und Mathematik“ geht er in diesem Vortragstext den Verwicklungen zwischen musikalischer Ästhetik und den Epistemen der Mathematik nach und entfaltet seine Vorstellung vom Fortgang von Musik und Mathematik in die europäische Neuzeit.