Robert Häusser (*1924 in Stuttgart) gilt als ein Wegbereiter der zeitgenössi- schen Fotografie. Er gehört zu den wenigen international anerkannten deutschen Fotografen der Nachkriegszeit, die eine unverwechselbare Handschrift entwickelt haben. Seine Bilder wurden schon in den 1950er und 1960er Jahren in Museen ausgestellt, zu einer Zeit, als die Fotografie in Deutschland noch nicht den künstlerisch autonomen Stellenwert besaß wie heute. Die Publikation zur Ausstellung präsentiert anhand von rund 100 Werken Auftragsarbeiten Häussers für verschiedene Industriebranchen und Berufsgenossenschaften. Die Industriearchitekturbilder werden in meisterlicher Schwarz-Weiß-Komposition umgesetzt und zeigen eine klare Rhythmik aus hell-dunklen Kontrasten und seriell repetierenden Formen, ohne in nur formale Spielereien abzudriften. Der Mensch bei der Arbeit wird von Häusser eindrucksvoll und in ungewöhnlichen Perspektiven mit der Kamera einge- fangen. Alle Bilder stammen aus dem Robert-Häusser-Archiv im Forum In- ternationale Photographie (FIP), Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim, das den gesamten fotografischen und bibliografischen Nachlass mit über 60.000 Negativen, Bildern und Dokumenten enthält.Häussers Werk wurde vielfach ausgezeichnet, 1995 wurde ihm als erstem Deutschen der Hasselblad-Preis verliehen, der als der 'Nobelpreis der Fotografie' gilt.