Einer der am wenigsten erforschten hochmittelalterlichen Herrscher ist Heinrich V. Dies mag erstaunen, denn mit seiner Herrschaftszeit verbinden sich nicht allein der Kompromiss der sog. »Universalgewalten« im »Wormser Konkordat« (1122), sondern auch andere spektakuläre Themen: Ein konfliktreicher Aufstieg gegen den Vater, der Verfall eines anfänglich fast reichsweiten Konsenses, Wechselfälle internationaler Politik und ein isoliertes, fast einsames Ende. Zugleich aber steht seine Epoche für eine Zeit des mittelalterlichen Aufbruchs, für neue politische, geistige und kulturelle Grenzerfahrungen, neue Institutionen, Lebensformen und Denkarten. In komparatistischer Perspektive lassen die Beiträge des vorliegenden Bandes das Profil dieses Kaisers deutlicher hervortreten.