Die drei Abhandlungen, die hier vorgelegt werden, bilden kein zusammengehöriges Ganzes, wenngleich sich in einzelnen Punkten und in der Methode Verbindungen untereinander ergeben werden. An erster Stelle wird das Corveyer Skriptorium des 10. und des 11. Jahrhunderts vorgestellt und damit die Lücke gefüllt, die ich vor 25 Jahren in „Buchkunst und Königtum im ottonischen und frühsalischen Reich" lassen mußte. Mit diesem bedeutendsten sächsischen Zentrum des 10. Jahrhunderts wird anschließend die Schreibtätigkeit in den vier königlichen Damenstiften Essen, Gandersheim, Nordhausen und Quedlinburg konfrontiert — es mag zu denken geben, daß sich gerade über ihre Leistungen wenigstens ein bißchen sagen läßt, während über die Skriptorien der Nonnen sonst kaum etwas in Erfahrung zu bringen ist, und nachdenklich mag auch der Gegensatz machen zwischen dem relativen Reichtum in Corvey und dem alles in allem doch nur dürftigen Wissen, das wir über die Aktivitäten in Essen, Gandersheim, Nordhausen und Quedlinburg vorweisen können. Die dritte und letzte Studie geht den Widersprüchen nach, die es in der Forschung zwischen Kunstgeschichte und Paläographie gegeben hat, und verbindet damit die Hoffnung, daß sich solche Widersprüche, wenn nicht gänzlich, so doch großenteils ausräumen lassen.