Die Frage, auf welche Weise Verflechtung passiert, ist im Bereich der Sprachwissenschaft schon längst zu einer konstanten Variablen geworden. Sie kann Gegenstand sowohl von Textgrammatik als auch von Textpragmatik sein. Beide überschneiden sich dort, wo es um gesprochene Sprache geht. An diesem Punkt setzen die hier vorliegenden Analysen ein, haben also eine Scharnierstellung genau zwischen jenen linguistischen Teilbereichen inne. Anhand eines umfangreichen multiplen Korpus aus gesprochenen mittel- und nordbairischen Texten gleichermaßen wie solchen aus der Dialektliteratur werden Kategorien konstruiert, neu gebildet oder bereits bekannte modifiziert, die die vielfältigen Möglichkeiten, Referenz und Koreferenz im mündlichen Sprachgebrauch herzustellen, beschreiben. Wo der Standard nämlich mangelnde Grammatikalität attestierte, tun dies Mündlichkeit und Mundart keineswegs. Der mündliche Sprachgebrauch erweist sich textgrammatisch also als durchweg variabler. Das berührt grammatische Textualität ebenso wie semantisch begründete, das kann definite oder semidefinite Erstreferenz sein, der Pluralgebrauch, augmentative Referenz, die Frage nach Menge-Element- oder Element-Menge-Referenz oder das Spannungsverhältnis aus Genus und Sexus betreffen. Ein durchaus weites Feld also. Für Studierende der Sprachwissenschaft öffnet sich so eine alternative Sichtweise auf das weite Feld der Textgrammatik. Lehramtsstudierende erhalten zudem wertvolle Anregungen zur Aufsatzkorrektur.