Der Band enthält die Beiträge von vier Sektionen des Warschauer IVG-Kongresses. Die Vorträge der Sektion Germanistische Textlinguistik (betreut und bearbeitet von Margot Heinemann) sind auf zentrale Fragen der aktuellen textlinguistischen Forschung ausgerichtet: auf theoretische Fundamente und neue Forschungsrichtungen der Textlinguistik (vor allem auf der Folie des Verhältnisses von Textlinguistik und Diskursanalyse), auf theoretische und praktische Forschungsergebnisse zu Textproduktion und Textrezeption, auf die wissenschaftliche Fundierung und praktische Verwendung von Textsorten. Die Vorträge der Sektion Digitalität und Textkulturen (betreut und bearbeitet von Beata Mikołajczyk, Henning Lobin, Gerd Antos) gehen auf die Frage nach den Auswirkungen der Digitalität bzw. der neuen Medien auf die Entwicklung von Textkulturen und von neuen Kommunikationsformen ein. Dabei wird auch der Frage nach einer neuen Bestimmung des Textbegriffs und des Verhältnisses zwischen Oralität und Schriftlichkeit nachgegangen. Die Vorträge der Sektion Vormoderne Textualität (betreut und bearbeitet von Beate Kellner, Jan-Dirk Müller) gehen auf Ausdrucksformen, Verwendungen, Funktionsweisen und Geltung von vormodernen Texten aus dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit ein. Vormoderne Texte werden nicht nur in ihrer sprachlichen Verfasstheit untersucht, sondern in ihren medialen und materialen Gegebenheiten, in ihren Verbindungen mit institutionellen Verhältnissen und soziokulturellen Faktoren. Die Vorträge der Sektion Diskurslinguistik im Spannungsfeld von Deskription und Kritik (betreut und bearbeitet von Ingo H. Warnke, Ulrike H. Meinhof, Martin Reisigl) gehen in der Beschäftigung mit transtextuellen bzw. gesprächsübergreifenden Strukturen der Sprache als spezifisches Forschungsfeld der Diskurslinguistik von zwei unterschiedlichen Ausprägungen der linguistischen Diskursforschung aus: von der der historischen Semantik verpflichteten deskriptiven Diskurslinguistik und von der im Gefolge des angelsächsischen Critical Discourse Analysis entwickelten kritischen Diskurslinguistik. Die vorgelegten Studien unterstreichen die Relevanz einer zukünftig stärker integrativen Diskurslinguistik, die deskriptive Zugänge und kritische Verfahren als voneinander abhängig versteht.