Das Christus-Epos des italienischen Humanisten und Klerikers Marco Girolamo Vida (ca. 1485-1566) beschreibt, beginnend mit den Ereignissen des Palmsonntags, das Leiden und Sterben Jesu Christi mit zahlreichen retardierenden Rückblicken auf das Leben des Titelhelden von der Empfängnis bis zur Himmelfahrt und schlägt darüber hinaus einen Bogen vom Anfang der Schöpfung bis zum Jüngsten Gericht. Das Werk, das 1532 fertig gestellt und Papst Clemens VII. gewidmet war, stellt den Höhepunkt in Vidas literarischem Schaffen dar und machte ihn zum „christlichen Vergil“ par excellence.

Der erste Band enthält neben einer ausführlichen Einleitung, die das Werk in die historischen, literarischen und autorspezifischen Kontexte einordnet, den neu edierten lateinischen Text (ca. 6.000 Verse in sechs Büchern) und die erste vollständige deutsche Übertragung seit 1811.