Der Historiker Jordanes stammte aus der römischen Provinz Moesia Inferior und lebte in der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts. Von ihm sind zwei Schriften bekannt, die ein Kompendium verschiedener historischer Quellenwerke darstellen: De summa temporum uel origine actibusque gentis Romanorum (oder Romana) und De origine actibusque Getarum (oder Getica). Der vorliegende Band gilt der Syntax beider Bücher, unter besonderer Berücksichtigung der Romana. Methodisch stützt sich die Untersuchung in erster Linie auf die traditionellen syntaktischen Arbeiten (Kühner-Stegmann, Hofmann-Szantyr, u.a.), teilweise ergänzt durch die Anwendung modernerer syntaktischer und pragmatischer Ansätze. Dabei wurden zwei eng verknüpfte Ziele verfolgt: Zum einen die sprachlichen Eigenheiten des Jordanes hervorzuheben und dadurch zur Kenntnis des Spät- und sog. Vulgärlateins beizutragen, zum anderen die graphischen Abweichungen der Kopisten von der ursprünglichen Sprache des Autors zu unterscheiden. Ein weiteres Element, das durchgehend berücksichtigt wurde, ist der Vergleich mit dem Vorlagetext, vor allem Florus und Hieronymus, da dieser oft einen entscheidenden Einfluss auf die sprachliche Gestalt beider Werke ausübt.