Im Mittelpunkt der vorliegenden Schrift stehen Überlegungen zu dem sprach- und literaturdidaktisch höchst relevanten Spannungsfeld von sinnlicher Weltwahrnehmung, kreativer Literaturerfahrung und daran anschließender individueller Sprachgestaltung von Kindern. Vor diesem Hintergrund über Formen des poetischen Entdeckens von Wirklichkeit und die pädagogische Bedeutung poetischer Spielräume nachzudenken, ist das Anliegen, das die Beiträge des Buches leitet. Dies impliziert auch jene Perspektive, aus der die poetische Sprache in ihrem Potential für die wissenschaftliche Reflexion und Darstellung pädagogischer Praxis in den Blick gerät. Im Bewusstsein ist dabei, dass der Begriff des Poetischen aufgrund seiner vielfältigen Fassetten und Bedeutungsvarianten unscharfe terminologische Umrisse aufweist. Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich insofern um den Versuch, einem Thema auf die Spur zu kommen, dessen Konturen ganz unterschiedlich theoretisch und praktisch konkretisiert werden können.