Die vorliegende Arbeit unternimmt einen Versuch, eine Entwicklungslinie des Essays als literarische Form zu statuieren, die an logisch-mathematischen Kategorien ausgerichtet ist. Die damit entworfene Entwicklung des Essays, die hier an vier prominenten Vertretern der deutschsprachigen, essayistischen Prosa im XX. Jh. ausgewiesen wird, verschiebt den Forschungsschwerpunkt von der allgemeinen Essay- bzw. Essayismus-Theorie auf eine kategoriale Analyse von Essaytexten, die sich zwar außerhalb der Frage nach der Gattungsbestimmung des Essays bewegt, doch das strukturelle, kritisch-subversive und ästhetisch-innovative Zentrum des Essays bewahrt.