Die Kujujis in Tabriz waren ein Familienverband, mit dem sich eine während der mongolischen Herrschaft ab dem 7./13. Jahrhundert entstandene und in Nordwestiran zentrierte, mystisch inspirierte religiöse Bewegung verbindet. Im Kontext der tiefgreifenden Transformationen dieser Epoche erlebte die Familie einen enormen gesellschaftlichen Aufstieg. Ausdruck dafür sind die umfangreichen Stiftungsaktivitäten Ghiyat ad-Din Muhammad Kujujis, vor allem in Tabriz.
Der Band bietet eine kritische Edition und eine ausführlich annotierte deutsche Übersetzung der Kujuji-Stiftungsurkunde von 782/1380. Ein detaillierter einführender Kommentar analysiert insbesondere rechtliche, soziale und religiöse Aspekte der Stiftung und diskutiert Fragen zur Politik- und Ideengeschichte Irans in post-mongolischer Zeit mit Fokus auf die Dynastie der Jalayiriden. Die Studie zeigt an mehreren Stellen, dass eine Beschäftigung mit der Familie des Stifters auch die
frühe Geschichte der Safawiden in neuem Licht erscheinen lässt.