Wie kann Literatur historisches Wissen fassen und präsentieren? Welche neuen Perspektiven und Lesarten der Geschichte vermag sie als Historiographie mithilfe ihrer erzählerischen Techniken und Innovationen zu eröffnen?
In seiner Untersuchung der Romane Vaterlandslose Gesellen von Adam Scharrer (1929) und Morenga von Uwe Timm (1978) spürt Christian Volkmann diesen Fragen vor dem Hintergrund des – zuweilen nicht unproblematischen – Verhältnisses von Literatur und Geschichte nach.
Obwohl die Handlung beider Romane in der Spätphase des Wilhelminismus angesiedelt ist, entstanden sie doch unter ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen, politischen und künstlerischen Voraussetzungen. Nicht zuletzt ihre spezifische Entstehungssituation prädestiniert sie für eine Untersuchung ihres jeweiligen Umgangs mit der Historie unter literatur- und kulturwissenschaftlicher Perspektive.