Die FARC-EP im heutigen Kolumbien
Seit dem Abbruch der Friedensgespräche in Caguán 2002 hat die FARC-EP praktisch alleine die massivste Militäroffensive erlitten, die jemals in Lateinamerika stattfand, wobei der soziale und bewaffnete Konflikt in Kolumbien eines der schwärzesten Kapitel seiner Geschichte erlebte, charakterisiert vom schmutzigen Krieg der Armee und der paramilitärischen Verbände gegen jede Form der Opposition zur Regierung, und der Staatsterrorismus hat die zivile Bevölkerung schwer getroffen, besonders auf dem Land. Trotz der systematischen und brutalen Verletzung der Menschenrechte, welche die Bevölkerung erdulden musste, die als Ursuppe für die Entstehung der Guerilla, als ihre Unterstützungsbasis und als ihre Lebensader betrachtet wird, hat die FARC sich im Zusammenstoß mit dem ungezügelten Militarismus und dem Wüten der fürchterlichen paramilitärischen Gewalttätigkeiten gut gehalten. Trotz einiger Schläge, wie des Verlustes einiger historischer aufständischer Kommandanten, die im Gefecht fielen, erfährt die Guerilla ab 2008 ständigen Zulauf und auch der Regierung nahestehende Kreise geben zu, dass eine militärische Niederlage der FARC nicht mehr denkbar ist. Die Aktionen der ältesten und mächtigsten Guerilla in Lateinamerika sind von 1964 bis heute nach ihrer Anzahl und Wirkung die meisten und stärksten in ihrer Geschichte.