Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat sich die Erinnerungsliteratur zu einer beliebten Gattungsform entwickelt. Dazu gehören auch die sogenannten Väterbücher – autobiographische Texte, in denen die Verstrickung der Väter in der NS-Zeit und im Zweiten Weltkrieg aus der Perspektive der Söhne und Töchter ergründet wird. Dieses Buch bietet eine umfassende Zusammenstellung und systematische Analyse von deutschsprachigen Väterbüchern, die seit den 70er Jahren erschienen sind. Auf einer umfassenden Textbasis wird ein Überblick über diverse Formen der Auseinandersetzung mit der Elterngeneration und die einzelnen Stationen der deutschen ›Vergangenheitsaufarbeitung‹ geboten. Die Väterliteratur wird im medialen und erinnerungspolitischen Zusammenhang untersucht; Spuren öffentlich-politischer Diskurse sowie Kontinuitäten und Brüche in ihrer Entwicklung werden präsentiert. Abgerundet wird der Band durch acht Interviews mit namhaften Autoren, darunter Ruth Rehmann und Martin Pollack.