Der große Personalmangel bedroht Wohlstand und Zusammenhalt gründlicher als die Wirtschaftskrise 2009 und die Inflationskrise heute. Denn in ihm stecken ein tiefer Generationenkonflikt, aber auch ein faszinierender Drang zur Weiterentwicklung der Arbeitsgesellschaft. Nicht die schöne Vision des New Work beherrscht die Szene, es regiert der Verdruss. Klar scheint: Der Mangel an Arbeitskräften wird auf absehbare Zeit bestehen bleiben und die Arbeitswelt nach Corona wird nicht mehr werden wie davor. Fast scheint es, als hätten die Jüngeren mit dem New Work erstmals einen Hebel gefunden, mit dem sie die Mehrheit der Älteren tatsächlich aus ihrer Selbstgerechtigkeit kippen können. Indessen scheinen viele Baby Boomer auszublenden, dass mit No Work, dem flotten Abschied in die Pension, ihre Verantwortung für Wirtschaft und Gesellschaft nicht einfach gelöscht ist.