'Der Schriftstellerschreibt über
das, was er empfindet,hört, sieht
oder über das,was ihm einfällt.'
Mit diesem Satz beginnt Robert
Walsers Prosatext Der Schriftsteller, der
am 21. September 1907 im Berliner
Tageblatt, einer der damals größten
und einflussreichsten überregional
erschienenen liberalen Tageszeitungen
Deutschlands, zu lesen war.
Bis 1933 sollten 71 weitere Beiträge
folgen – nach heutigem Kenntnisstand sämtlich Erstdrucke, die
nunmehr chronologisch geordnet und textträgerbezogen
ediert vorliegen. Im Editorischen Nachwort wird
versucht, die Arbeitsweise der Feuilletonredaktion des
Berliner Tageblatts und Walsers nicht immer unproblematische
Kontakte zu dieser Abteilung der Zeitung zu
rekonstruieren. Die Quellen, auf denen die Darstellung
beruht – Korrespondenzen, Erinnerungen Dritter,
Erzählungen Walsers gegenüber Carl Seelig, der mit
ihm befreundet und seit Mai 1944 sein Vormund war
– werden im Dokumentarischen Anhang mitgeteilt,
darüber hinaus sämtliche Texte und Nachrichten aus
dem Berliner Tageblatt, die Walsers literarisches Schaffen
in dieser Periode beleuchten.
Dem Band ist eine DVD beigegeben, auf der die Titelseiten
des Berliner Tageblatts sowie die Seiten als Faksimiles
zu finden sind, auf denen Walsers Texte eingerückt
wurden. Die digitalen Bilder sind mit dem elektronisch
durchsuchbaren edierten Text verknüpft, sodass der
mediale Duktus der im Berliner Tageblatt aufgenommenen
Texte Robert Walsers in ihrem Rezeptionskontext
sichtbar wird.