Die deutschsprachige Gegenwartsliteratur aus der Schweiz ist in den letzten zwei Jahrzehnten Schauplatz eines unübersehbaren globalisierungsbedingten Transformationsprozesses gewesen. Verblüffend, dass u.a. 9/11 als eine bleibende Chiffre der Periodisierung angesehen werden kann, die auf die globale Verflechtung der postmillenischen Zeitgenossenschaften hinweist. Durch Autoren wie Martin R. Dean oder Lukas Bärfuss rücken kolonialgeschichtliche und kolonialismuskritische Züge in die Darstellung globaler Zusammenhänge ein. Annette Königs Untersuchung - methodisch wie sachlich die erste ihrer Art - betritt mutig literaturwissenschaftliches Neuland.