Weder Konzert noch Theater - Opernaufführungen lassen sich nur teilweise von der musikwissenschaftlichen Opernforschung bzw. von der theaterwissenschaftlichen Musiktheaterforschung erfassen. Während die Musikwissenschaft Oper mit Opernmusik gleichstellte, befasste sich die Theaterwissenschaft zwar mit der szenischen Dimension von Opern, ohne jedoch über die spezifischen musikdramaturgischen Instrumentarien zu verfügen. Erst mit dem Siegeszug der Performance Studies in den 1990er Jahren und der dadurch möglich gewordenen Unterscheidung zwischen Inszenierung und Aufführung rückte die performative Dimension von Opern in den Blick.
Daniele Daude entwickelt eine systematische Technik der Opernanalyse, in der die Prägungen und Einflüsse der Opernaufführung im analytischen Prozess mit einbezogen werden.