Während bisher die russische Literatur im deutschen Sprachraum vornehmlich in einzelnen Epochen und Werkgattungen untersucht und dargestellt wurde, verfolgt die Slawistin Johanna Renate Döring einen anderen Ansatz. Sie konzentriert sich in ihrem Buch bewusst auf die individuelle Lebensgeschichte repräsentativer Autoren – ganz im Sinne einer Frage des russischen Literaten Andrej Bitow: „Warum fragen Sie ständig nach meinem Schreiben, nicht nach meinem Leben?“. So entstehen auf der Grundlage charakteristischer Einzelmerkmale (z.B. Dostojewski, der Seelen- und Todeskundler; Nabokov, der Schmetterlingsforscher, Prosadichter, Schachkomponist) sachkundige und gut lesbare Porträts der Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die von 1800 bis in die unmittelbare Gegenwart hinein das kulturelle Leben Russlands maßgeblich prägen. Porträtiert werden: A. Puschkin, F. Tjutschew, N. Gogol, A. Herzen, M. Lermontow, I. Turgenjew, F. Dostojewski, L. Tolstoi, A. Tschechow, M. Gorki, I. Bunin, A. Achmatowa, B. Pasternak, M. Zwetajewa, V. Nabokov, A. Solschenizyn, A. Bitow, L. Petruschewskaja, J. Brodsky, V. Sorokin.