Der Rhein hat sich in den letzten zwei Jahrhunderten vom politischen Konflikt- zum Laborraum der europäischen Einigung gewandelt. Dabei wurde er an seinem Oberlauf zwischen Basel und Mannheim vom »Wildstrom« zur »Wasserstraße« so stark umgebaut wie kaum ein anderer europäischer Fluss. Christoph Bernhardt rekonstruiert auf der Basis umfangreicher Aktenstudien die Gesellschafts- und Umweltgeschichte der Großbauvorhaben von der »Korrektion« und Verkürzung des Flusslaufs um über 80 km im frühen 19. Jahrhundert bis zur Auenrenaturierung des späten 20. Jahrhunderts. In transnationaler Perspektive entsteht dabei ein neues Bild der grenzüberschreitenden Kooperationen und Konflikte von Ingenieuren, Politikern und Zivilgesellschaft an einem Brennpunkt der jüngeren europäischen Umweltgeschichte.