Eine neue Aufmerksamkeit auf Rhetorik kennzeichnet unsere Gegenwart. Während sich die klassische Disziplin der Rhetorik als mehr oder weniger neutrales Instrumentarium einer überzeugenden Redepraxis verstand, erscheint Rhetorik in aktueller kulturwissenschaftlicher Perspektive als konstruktives Medium der kulturellen Selbstverständigung. Damit gerät die von der traditionellen Rhetorik ausgesparte Frage nach der Geschlechterdifferenz in den Blick. Die Beiträge des vorliegenden Bandes gehen der Geschichte weiblicher Redepraxis nach und diskutieren die rhetorische Verfaßtheit traditioneller Geschlechterbilder.