Johann Adam Stupp erzählt von Menschen, die ihm als deutscher Schüler in Wien während des Zweiten Weltkrieges begegnet sind. Seine reizvollen Aufzeichnungen aus den Jahren 1939 bis 1945 spiegeln eine Vielzahl interessanter Charaktere wieder, die der Krieg damals in der österreichischen Metropole zusammengewürfelt hatte.

Das Buch ist natürlich in erster Linie für Wiener interessant, weil der Autor als "Reichsdeutscher" Schüler seine Zeit von 1940 bis 1945 in Wien im Akademischen Gymnasium am Beethovenplatz schildert. Er nennt seine Mitschüler, seine damaligen Lehrer und viele Details aus dem Unterricht. Dazu gibt es reizvolle historische Fotos von der Ausstattung des damaligen Physiksaales, eines Klassenzimmers, des Lehrerzimmers und des Biologiesaales aus dem Akademischen Gymnasium aus den 1940er Jahren.

Das Buch ist aber auch reizvoll für Radolfzell am Bodensee, weil der Autor (geb. 1927) dort seine Kindheit bis 1940 schildert und in zwei längeren Beiträgen am Ende des Buches 1945 als 18-Jähriger die Einnahme Radolfzells durch die französischen Truppen beschreibt und kurz davor die Plünderung der Stadt durch Radolfzeller Bürger schildert. Diese Beiträge über Radolfzell bei Kriegsende dürften für Radolfzeller heute besonders interessant sein, weil sie bisher unveröffentlicht sind.