Familienmitglieder, Portraitistinnen, Nachlassverwalter und Ausstellungsmacher - Schillers Mit- und Nachwelt aus der Sicht von Bildwissenschaft und Realienkunde.

Schillers Werk ist weit gründlicher erforscht als sein Leben, als seine Familie, seine Portraits, die Geschichte seines Nachruhms und seines Nachlasses. Da gibt es noch manches zu entdecken und zu erschließen. Selbst die Authentizität seiner sterblichen Überreste wird neuerdings in Abrede gestellt. Nach Jahrzehnten der Konzentration auf die Textquellen rücken auch in Literaturarchiven und -museen verstärkt Bild- und Sachzeugnisse in den Fokus. Im Deutschen Literaturarchiv Marbach, dem früheren Schiller-Nationalmuseum, wo seit jeher neben Büchern und Handschriften auch Portraits und Erinnerungsstücke gesammelt wurden, gehören neben der Philologie Methoden der Bildwissenschaft und Realienkunde zum unentbehrlichen Handwerkszeug. Michael Davidis, der dort unter anderem für die Bildnisse und die gegenständlichen Hinterlassenschaften Schillers und seiner Familie zuständig war, gibt anhand ausgewählter Sammlungsgegenstände Einblick in die Lebenswelt und Wirkungsgeschichte des Dichters.