Die Wunden,
geschlagen von den eigenen Leuten, bluten länger.
Rodina Richter, 30, erfährt am Krankenbett ihrer Mutter,
dass Richard Richter, der seit einem Jahr im Wachkoma liegt,
nicht ihr leiblicher Vater ist. Wenige Minuten nach diesem
Geständnis ist ihre Mutter Magdalena tot.
Rodina ist weder schockiert noch verzweifelt, sie ist erleichtert,
weil sie ihr Leben nun noch einmal von vorn beginnen kann.
Sie hofft, dass die Ereignisse, die vor zwanzig Jahren ihr Leben
brutal veränderten, bedeutungslos werden.
Rodina macht sich auf die Suche nach ihrem biologischen Vater.
Aus der Vatersuche wird schnell eine Suche nach ihrer Mutter,
die Rodina zwar dreißig Jahre lang gekannt hat, über deren
Leben sie aber wenig weiß. Sie findet heraus, dass sowohl sie
als auch ihr Bruder Peter „Fluchtkinder“ sind, die ihr Leben
der Flucht ihrer Mutter vor sich selbst verdanken.
Fluchtkinder ist ein Roman über Verletzungen aus der
Kindheit, über die Suche nach Identität und die Wahrheit
hinter der Wahrheit, über die Sehnsucht nach Normalität
und über die Hoffnung auf einen Neuanfang.