Günter Grass veröffentlichte am 4. April 2012 in drei verschiedenen europäischen Zeitungen ein Gedicht unter dem
Titel 'Was gesagt werden muss', in dem er Israels Politik eine Bedrohung für den Weltfrieden nannte. Beinahe zeitgleich mit dem Abdruck in der Süddeutschen Zeitung brach sich eine Debatte Bahn, die in der deutschen Öffentlichkeit äußerst emotional geführt wurde. Allzu vieles mischte sich in die Reaktionen auf Grass’ Text. Zwischen polemischer Literaturkritik und politischer Grundsatzdiskussion, zwischen biographischer Anschuldigung und historischem Selbstverständnis zu unterscheiden, war bald unmöglich. Sowohl Verteidiger als auch scharfe Kritiker Grass’ stellten nach zahlreichen nervenzehrenden Diskussionen fest, dass die gesamte Debatte um 'Was gesagt werden muss' ins Uferlose geraten war.
Heinrich Detering und Per Øhrgaard geben mit ihrer Dokumentation endlich die Möglichkeit, dem medialen Diskurs
von Beginn an noch einmal nachzuspüren und sich aus verschiedenen Perspektiven und aus zeitlicher Distanz Günter
Grass’ Gedicht erneut zu nähern.