Heike Fiedler mischt in ihren Texten wie kaum eine andere Autorin mehrere Sprachen ineinander und weist auf verschiedene mögliche Bedeutungen hin. Sie stellt Wörter, Laute und Buchstaben aus. Schon ihr erstes Buch "langues de meehr" fängt diese Vielschichtigkeit aus Form und Sprache ein: In Bildern sind plötzlich Wörter erkennbar, in Wörtern Bilder. Mit ihrem zweiten Buch "sie will mehr" knüpft Fiedler an das Bildnerische und Sprachvermengende an, wie Franz Mon, Dichter der Konkreten Poesie, in seinem Nachwort ausführt: "Ein zentrales Anliegen der Poetik Heike Fiedlers ist die Simultaneität der verschiedenen Sprachen in deralltäglichen wie der poetischen Verwendung." Fiedler setzt aber auch neue Akzente, bietet lyrischen und erzählenden Strukturen mehr Raum, verfremdet mit grosser Spiellust die Sprachbilder. Und doch bleibt Fiedlerihrer ganz eigenen Poetik treu und inszeniert ihre Texte und Sprachkompositionen als Einladungen für individuelle Entdeckungsreisen.