Dass Kleists Texte doppeldeutig, paradox, schwierig, rätselhaft und widersprüchlich sind, ist die allgemeine Meinung der Kritik. Gerade deswegen versuchen Kritiker immer wieder die Texte durch harmonisierende Interpretationen einzuebnen. Aber Kleists Sprache ist und bleibt eine 'Fremd'-Sprache, und er ist seinen Zeitgenossen aber auch uns ein Rätsel. Das 'Verstehen' solcher 'fremdartiger' Texte ist sehr viel schwieriger, als man gemeinhin annimmt. Auf diese Rätsel wollten wir uns einlassen und sie nicht zu 'symmetrischen Bedeutungskristallen' in apriorischen Theorien verarbeiten, 'denen nichts mehr von der Komplexität der Materie anhaftet', die eben die 'Rätselhaftigkeit' dieser Texte ausmacht.