Die Studie kombiniert und integriert Ergebnisse der Forschung und zahlreiche vorliegende Deutungen der Ästhetik des Widerstands von Peter Weiss. Nach einem Überblick über die Intertextualitäts- und Intermedialitätsdebatte gehen die Analysekapitel jeweils von einem in dem Roman eingehend diskutierten Text beziehungsweise seinem Autor aus: Dantes Commedia, Kafkas Das Schloß, Brechts Engelbrecht-Fragment und Boyes Kallocain. Deren vielgestaltige Beziehungen zum Widerstandsroman und untereinander werden herausgearbeitet. Außerdem werden intermediale Verflechtungen unter anderem mit Werken Dürers, Brueghels und Delacroix’ aufgezeigt und interpretiert. Die Studie zeigt, wie Weiss’ Roman durch intertextuelle und intermediale Verweise trotz seiner zahlreichen Stimmen eine ‚Einheit in der Vielheit‘ erlangt. Es wird deutlich, wie Weiss mit Hilfe verschiedener intertextueller Verfahren den Roman mit dem ‚literarischen Universum‘ in Beziehung setzt und wie ihm die Integration seines Frühwerks in sein Hauptwerk gelingt: Intertextualität und Intermedialität werden verstehbar als eine immanente Antwort auf die Frage „Wie könnte das alles geschildert werden?“