Winnetou mit französischem Akzent - das war viele Jahre auf deutschen Freilichtbühnen etwas ganz Normales. Als der französische Filmstar Pierre Brice 1976 im sauerländischen Elspe sein Winnetou-Comeback bei den Karl-May-Festspielen feierte, pilgerten hunderttausende zur dortigen Naturbühne. Pierre Brice wurde nicht synchronisiert, sondern sprach seinen Text selbst. Die Idee dieses Erfolgsengagements geht zurück auf den damaligen Festspielchef und Old-Shatterhand-Darsteller Jochen Bludau, der damit eine langjährige Erfolgsgeschichte einläutete. Die Zuschauerzahlen explodierten, Elspe avancierte in den 70er-Jahren zur Karl-May-Bühne Nr. 1. Bis sich Pierre Brice 1986 endgültig von Elspe verabschiedete, machte die Bühne eine bemerkenswerte und erstaunliche Entwicklung durch. In dieser Zeit wurden die Weichen für den heutigen Erfolg des Elspe Festivals gestellt.

Diesen elf bewegenden Jahren Elsper Festspielgeschichte widmet sich eine neue KARL MAY & Co.-Sonderausgabe, die Ende Juli erscheint. Auf mehr als 130 Seiten beleuchten die Autoren Jutta Laroche, Michael Kunz, Jürgen Vad, Sven Margref und Nicolas Finke das Geschehen vor und hinter den Kulissen der Karl-May-Festspiele Elspe im Zeitraum 1976 bis 1986. Exklusive Interviews von Henning Franke und Michael Kunz mit den langjährigen Mitwirkenden Jochen Bludau und Meinolf Pape sowie zahlreiche Fotos - großteils bislang unveröffentlicht - und ein reizvolles Design runden das außergewöhnliche Heft ab.