Gabriel Hanne untersucht das allgemeine Verhältnis zwischen Islam und Islamismus und das spezifische Verhältnis zwischen Islam oder Islamismus bei denjenigen Muslimen, die in Europa leben, sowie das Verhältnis zwischen Islam oder Islamismus und der EU-Grundrechtecharta. Er geht im Kern um die Beantwortung der Frage, ob der Islamismus mit dem Islam und das islamische Referenzsystem mit dem westlichen Wertecodex kompatibel sind. Gabriel Hanne kommt zum dem Ergebnis, dass die Islamisten zwar eine liberale Auslegung des Islams bekämpfen, aber den Islam nicht außerhalb des Islams interpretieren. Er stellt auch fest, dass Kompatibilitätsdifferenzen in der Gleichzeitigkeit von islamischen und europäischen Wertesystemen feststellbar sind. Die (euroislamischen) Lösungsansätze für die Überwindung der Differenz befinden sich in einem frühen Entwicklungsstadium.
Bei aller Kritik am Islamismus und der Herstellung eines religiösen Gottesstaates, geben die Untersuchungen der Arbeit am Schluss auch Anlass zu der Hoffnung: Die aktuellen Entwicklungen haben gezeigt, dass die Menschen in den arabisch-islamischen Ländern sowie im Iran zum ersten Mal seit Jahrzehnten nach Freiheit und Demokratie verlangt haben. Damit haben sie der Jahrzehnte währenden und nahezu alle Lebensbereiche der Menschen durchdringenden und penetrierenden islamistischen Indoktrination widerstanden.