Klang und Klanggestaltung beleuchten zentrale Komponenten von Herbert von Karajans Dirigieren. Diese Aspekte reichen bis in die Anfänge seines Wirkens zurück, von denen er sagte: „Ich habe zur gleichen Zeit eigentlich zwei verschiedene Orchester gehört: einmal den tatsächlichen Klang, das Resultat meiner Arbeit mit dem realen Orchester, und zweitens einen Idealklang, der darüber gelagert war.“ Diese komplexe, vielfältige Sinneserfahrungen integrierende Perspektive äußert sich in späteren Jahren auch darin, die Visualisierung musikalischer Interpretation durch Bild und Verfilmung sowie die jeweilige Covergestaltung der Bild-/Tonträger ganzheitlich wahrnehmbar werden zu lassen.
Die Beiträge dieses Sammelbandes versuchen, diesen Aspekten von Karajans Wirken Rechnung zu tragen, indem jüngste, empirisch gestützte Methoden der Analyse musikalischer Verläufe sowie filmischer Umsetzungen Anwendung finden sowie Karajans Interpretationen auch vor dem Hintergrund älterer Aufführungstraditionen beleuchtet werden. Schließlich werden kulturpolitische Aspekte von Karajans Wirken thematisiert und die vielfältigen Schlaglichter in einer abschließenden Podiumsdiskussion nochmals eingehend reflektiert.

Mit Beiträgen von
Klaus Aringer | Carol Berger | Julian Caskel | Elaine Chew | Bernadeta Czapraga | Sigrid Faltin | Alberto Fassone | Adriano Giardina | Peter Gülke | Alexander Gurdon | Lukas Hebenstreit | Lars Laubhold | Peter Revers | Stefan Schmidl | Werner Telesko | Jürg Stenzl | Jana Weißenfeld | Thomas Wozonig | Christian Utz