Die Menschen bewegen sich durch postapokalyptische Landschaften, seltsam unsicher, stets auf der Suche. Vielleicht nach sich selbst und einer Idee, wie es sein könnte. Und offensichtlich mit einem Mangel, als fehlte ihnen die Rückbindung an etwas, "woran man sich halten kann". Peggy Neidel interpretiert dieses Nichts, das auch Brecht vor circa neunzig Jahren in seinem "Lesebuch für Städtebewohner" prognostizierte, auf gegenwärtige Art. Das Nichts wird zu "weiß". Die Farbe, die zugleich alle Farben in sich einschließt. Der Band „weiß“ ist Peggy Neidels Debüt, erschienen in der Reihe "Neue Lyrik", die in Kooperation mit der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen herausgegeben wird.