Der vorliegende Band befasst sich mit der politischen und gesellschaftlichen Bedeutung von islamistischen Bewegungen und fragt, wie diese in ihren jeweiligen politischen Kontexten angemessen analysiert werden können. Am Beispiel Kopftuch tragender Aktivistinnen in der Türkei wird theoretisch und empirisch aufgezeigt, wie islamistische Bewegungen mit dem Staat interagieren und welche Wirkungen sie auf Gesellschaft und Politik entfalten. Jenseits üblicher Dichotomien – wie säkulare Modernisierung versus religiöse Rückständigkeit – werden die klassischen Instrumente der Bewegungsforschung erweitert und die besondere Rolle von Religion in den Blick genommen. Organisationsformen, Ziele und Artikulationsweisen der Bewegung werden empirisch nachgezeichnet. Indem die Autorin die vielfältigen und heterogenen Formen der kulturellen Bearbeitung des Islams in den Blick nimmt, werden die politischen Kämpfe um deren hegemoniale Deutungsweise ermittelt.